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Mama alleine unterwegs

Schon länger wollte ich meine alte Schulfreundin in Mainz besuchen.
Mainz ist schön und ich habe auf besseres Wetter, als zur Zeit es in Hamburg gibt, gehofft
(leider umsonst😒)Und jetzt hat sich die Gelegenheit angeboten, so dass ich diese beim Schopfe gepackt habe und ab nach Mainz fuhr.

Als ich das Ticket gebucht habe, habe ich mich total gefreut. Endlich ausschlafen, frühstücken solange ich will, feiern bis zum Umfallen und den Kater am nächsten Morgen um vier Uhr Nachmittags mit einem Konterbier beseitigen... Haben wir ja früher auch so gemacht.

Je näher der Abreisetag ran rückte, umso nervöser wurde ich.
Ich habe angefangen meine geliebten to-Do-Listen zu schreiben, dazu kamen noch Packlisten hinzu:
  • für das große Gepäck
  • für den Kulturbeutel
  • für den Notfall
  • für das Handgepäck
  • und was ich auf gar keine Fall vergessen darf
Das Reisefieber stieg trotz perfekter Reiseorganisation. Man beachte: für lächerliche zwei Nächte.
Nach dieser Vorbereitungen, könnte man meinen, dass ich auswandern wollte.
Es kam noch dazu, dass ich mich für die Bahn und eine ca. 5h Fahrt entschieden habe.
Keine Ahnung warum. In dem Augenblick kam mir das gut vor. Davor bin ich wann Zug gefahren...?????? Erinnern tue ich mich noch an 2009 und es war nicht schön.

Die Bahn war auch so ein Punkt, der mich nicht unbedingt ruhiger machte. Verspätung, Ausfall, anderes Gleis, die ganze Palette bin ich im Kopf mehrmals durch gegangen. Dass meine Kinder gut versorgt sein werden, war mir objektiv klar. Dennoch habe ich meinem Mann zig mal erklärt, was, wo zu finden ist. Wie die Damen was, wann, wie, dürfen oder nicht dürfen.
Auch für ihn habe ich Listen geschrieben, als wäre er ein beschränkter Babysitter.
Gott sei Dank liebt er mich und hat somit etwas Verständnis für meine Macken. Ab und an muss er schon einen Witz machen aber das gehört dazu und da hat er auch das komplette Recht dazu. Wenn ich ihm zum fünften Mal erkläre, wie das Müsli für die Kleine zubereitet werden, obwohl er selbst die Flocken auch schon in der Woche für die Kleine vorbereitet.
Naja irgendwann saß ich auch dann im Zug und er war wahrscheinlich froh, dass erst mal zwei Tage ruhe einkehrt.

Die Zugfahrt war lang aber ok. Ich habe es geschafft und das lang ersehnte Partywochenende konnte beginnen. Bei der Ankunft umarmten wir uns und endeten mit einem Glas Wein und Schnitzel auf der Couch bei ihr. Man hat sich ja ewig nicht gesehen und immens viel zu erzählen. Am nächsten Tag habe ich erst mal ausgeschlafen! Anschließend habe ich ausgiebig gefrühstückt, gebummelt und dabei haben wir permanent gequatscht. Irgendwie ist das Party machen nach hinten gerutscht und das Quatschen nach vorne.
Mein Resümee: und das ist auch gut so! Das Party machen habe ich doch schon ab und an gemacht. Die Vorfreude auf die Party, war ein Flashback dessen was man früher gemacht und gekannt hat. Jetzt mit Kindern erwischt man sich vielleicht  zu denken: ach das vermisse ich, das muss ich unbedingt nachholen etc.

Aber das ist falsch. Selbst wenn keine Kinder da gewesen wäre, hätten wir stundenlang gequatscht
und keine Party gemacht. Wir haben uns einfach ewig nicht gesehen!

Da will man sich nicht unbedingt bei extremen Beats anschreien müssen:
- SOLL ICH DIR NOCH EIN BIER HOLEN

- WAAAS?

- SOLL ICH DIR NOCH EIN BIER HOLEN?

- WAAAS?

- SOLL ICH DIR NOCH EIN BIER HOLEN?

- DU WILLST AUFS KLO? ICH HOLE UNS EIN BIER SOLANGE.

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